österreichisch-britischer Philosoph; einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, gilt als Begründer der sprachanalytischen Philosophie; 1939 Prof. in Cambridge; Werke u. a. "Tractatus logico-philosophicus", "Philosophische Untersuchungen"; arbeitete auch als Volksschullehrer, Gärtnergehilfe, Architekt und Krankenhaushelfer
* 26. April 1889 Wien
† 29. April 1951 Cambridge
Herkunft
Ludwig Josef Johann Wittgenstein wurde am 26. April 1889 als jüngstes von acht Kindern des Stahlunternehmers Karl Wittgenstein (1847-1913), der ein mit dem Krupp-Konzern vergleichbares Wirtschaftsimperium beherrschte, und dessen Ehefrau Leopoldine, geb. Kalmus, in Wien geboren. Obwohl drei seiner Großeltern jüdisch waren, wurde W. katholisch erzogen. Er wuchs in einer der reichsten Familien der Wiener Gesellschaft auf. Der Vater tat sich als Mäzen zeitgenössischer Künstler hervor; die Wittgenstein-Villa war dank der Mutter, einer begabten Pianistin, ein kultureller Mittelpunkt, in dem u. a. Johannes Brahms, Gustav Mahler und Clara Schumann verkehrten. Ludwig spielte Klarinette, lernte ganze Sinfoniepartituren auswendig und entwarf schon als Kind eine neuartige Nähmaschine. Auch seine Geschwister zeichneten sich durch außerordentliche musische und intellektuelle Fähigkeiten, aber auch durch eine zarte seelische Konstitution aus. So schieden drei der vier Brüder freiwillig aus dem Leben; auch W. selbst galt als hochsensibel, über weite Strecken seines Lebens depressiv und suizidgefährdet. Ein Bruder war der Pianist Paul Wittgenstein ...